Ein Thema im TRIZ-Aufbaukurs (Level 2) ist die Funktionsanalyse für Prozesse. Dabei wird die produzierende Funktion beschrieben als eine Funktion, die Parameter eines Produkts irreversibel in die gewünschte Richtung verändert.
In meinen Gedanken zur Funktionsanalyse # 3 habe ich dafür plädiert, dass wir nicht Parameter, sondern Merkmale und Eigenschaften benennen, die eine gewisse Ausprägung oder Wert haben. Im Fall der Funktionsanalyse für Produkte wird durch eine Funktion ein Wert einer Eigenschaft verändert oder erhalten. Eigenschaften sind also die Parameter in der Funktionsanalyse für Produkte, die wir beeinflussen können.
Merkmale als unveränderliche Parameter sind in der Funktionsanalyse für Produkte von untergeordneter Rolle. Wir betrachten beispielsweise nicht die Farbe des Autos (Merkmal: Wert – Farbe: rot), wenn wir dieses während seiner Fahrt modellieren.
Wenn durch produzierende Funktionen also ein Parameter eines Produkts irreversibel verändert wird, dann machen wir hier aus einer Eigenschaft ein Merkmal.
– Bei der Produktion eines Autos wird dieses lackiert. Die Farbe wird auf Rot geändert und ist ab diesem Zeitpunkt ein Merkmal.
– Die Eisenstange, die gebogen wird, hat eine Eigenschaft Form, die beispielsweise gerade ist. Diese Form wird durch einen Umformprozess verändert hin zu der Form, die man dann in einer Konstruktion verwenden möchte. Ab dann wird die Form normalerweise als ein Merkmal gehandhabt (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Könnt ihr diesen Gedankengang nachvollziehen? Macht das Sinn oder gibt es Gegenargumente?
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